Praxistest Grafikrechner

TI-83 Plus

Eignung

Die NRW-Anforderungen werden vom TI-83 Plus erfüllt, allerdings lässt sich nicht übersehen, dass dieses Modell seit der Einführung im Jahr 2000 fast keine Veränderungen erfahren hat und vermutlich nicht mehr lange erhältlich sein wird. Eine intuitive Bedienung gelingt nur bedingt, manches ist nur umständlich zu erreichen. Wer mit einem modernen WTR aufgewachsen ist, wird sich mit diesem GTR schwer tun.

Fazit: Der TI-83 Plus ist ein veraltetes Gerät. Für sein zum Teil umständliches Bedienkonzept und die nicht mehr zeitgemäße Darstellung auf dem Display auch schlicht zu teuer. Für den Einsatz im Unterricht ist der TI-83 Plus eher nicht geeignet.

Hardware

Abmessungen: 88 x 186 mm
Display: 62 x 39 mm (96 x 64 px)
Gewicht: 256 g (mit Batterien)
Stromversorgung: 4x AAA (Akkus möglich)

Der TI-83 Plus liegt gut in der Hand, die Beschriftung ist gut lesbar und die Tastatur angenehm zu bedienen. Die Verarbeitung hinterlässt einen ordentlichen Eindruck, die nominell geringe Auflösung des Displays ist im praktischen Einsatz unproblematisch.

Zubehör

Das mitgelieferte Zubehör für den TI-83 Plus ist spartanisch. Eine gedruckte Kurzanleitung und ein Kabel für die GTR-zu-GTR-Verbindung. Das mehr als 800 Seiten starke Handbuch in deutscher Sprache gibt es nur als PDF, ein Verbindungs-Kit für den Anschluss an einen PC muss separat erworben werden. Einen Emulator für den PC scheint es nicht zu geben.

Bedienkonzept

Im Rechenmodus lässt sich der TI-83 Plus über weite Strecken intuitiv bedienen, wenn man einmal geschluckt hat, dass es keine Bruchrechentaste gibt, sondern dass man Brüche als Quotienten auffassen und die [÷]-Taste verwenden muss. Die angezeigte Darstellung ist bescheiden, altbacken. Abgesehen von der schlechten Darstellung mathematischer Terme (einschließlich der Unart, bei Dezimalbrüchen mit |x|<1 die führende Null wegzulassen!) erinnert das Bedienkonzept stark an das des Sharp EL-9900G S II. Dies gilt z.B. für den Wechsel zwischen Bruch- und Dezimalbruchdarstellung, die über [MATH][▸Frac] bzw. [MATH][▸Dec] erreicht wird, für das Editieren vorheriger Eingaben über die [ENTRY]-Taste und auch für die fehlende deutsche Bediensprache (diese kann jedoch als Applikation nachgeladen werden).

Details

Beispiel 1: Die Abbildung zeigt den Graphen zum Term sowie die schattierte Ordinatenfläche im Intervall [-4,8; 2,5], deren Maß auch berechnet werden sollte. Die Berechnung des Integrals samt Schattierung funktionieren in einem Arbeitsschritt schnell und problemlos: [2nd][CALC][∫f(x)dx] auswählen, danach die untere und obere Integrationsgrenze eingeben und ein abschließendes [ENTER]. Sofort wird der gewünschte Bereich schattiert und der Wert des Integrals am unteren Rand des Displays eingeblendet.
Ebenso unkompliziert lässt sich eine Tangente an einer beliebigen Stelle zeichnen, deren Gleichung ebenfalls am unteren Rand des Displays eingeblendet wird.

Beispiel 2: Die Berechnung des Integrals funktioniert im Prinzip problemlos. Praktisch muss man allerdings sagen: intuitiv ist anders! Wer nicht weiß, wie es geht, ist ohne Handbuch aufgeschmissen. Zunächst will die Funktion fnInt() gefunden werden, die dann korrekt mit den erforderlichen Argumenten zu füttern ist. Auch eine Taste für den Betrag sucht man vergeblich: [MATH][NUM][abs(] muss auf­ge­rufen werden.
Wem die voreingestellte Genauigkeit nicht genügt, der kann als zusätzliches fünftes Argument einen Wert für die Toleranz angeben. Bei 10-8 ist die dezimale Näherung dann so genau, dass via [MATH][▸Frac] sogar der exakte Wert 71/6 angezeigt wird.