GTR-Einsatz in der Schule

Drei Thesen zum GTR-Einsatz im Mathematikunterricht

Die folgenden drei Thesen bilden den Ausgangspunkt für das Konzept der GTR-Rezepte. Wer meine darin zum Ausdruck gebrachte Sichtweise nicht teilen kann, wird mit den GTR-Rezepten wahrscheinlich nicht glücklich werden.

  1. Ein effizienter, für Schüler und Mathematikunterricht gewinnbringender Einsatz des GTR macht eine gezielte Beschäftigung mit den Möglichkeiten und dem Bedienkonzept des jeweiligen Modells unverzichtbar.
    Anders als den wissenschaftlichen Taschenrechner, den Schüler überwiegend intuitiv, ggf. ergänzt durch kurze Hinweise, sinnvoll und zielführend einsetzen können, gilt das für den GTR nicht. Will man ihn in dem Maße einsetzen, wie die Lehrpläne es vorsehen, dann kommt man ohne gezielte Anleitung nicht weit.
  2. Der GTR ist und bleibt für den Schüler ein „Fremdkörper“, mit dem er sich nicht mehr und nicht länger beschäftigen will, als unbedingt nötig.
    Im Unterschied zum Smartphone, das einen hohen Stellenwert im Leben der Kinder und Jugendlichen hat, gerne genutzt und darum auch in aller Regel effizient und zielführend bedient werden kann, gilt das für den GTR nicht. Er gehört zu den (verordneten und darum unvermeidlichen) Werkzeugen des Mathematikunterrichts und damit muss man sich irgendwie arrangieren. Schüler, die sich in ihrer Freizeit intensiver mit dem GTR beschäftigen, sind die große Ausnahme.
  3. Die Vermittlung einer effizienten und zielführenden Bedienung des GTR muss so gestaltet werden, dass sie nachhaltig ist und zugleich möglichst wenig Unterrichtszeit in Anspruch nimmt.
    Wenn der GTR sein (zweifellos vorhandenes) Potential entfalten will, dann muss der Nutzen größer sein als die „Kosten“ – hier vor allem verstanden als die aufzuwendende Unterrichtszeit für die Instruktionen zur GTR-Bedienung. Das hat zur Folge, dass der Erwerb der GTR-Bedienkompetenzen möglichst aus dem Unterricht in die häusliche Vorbereitung verlagert werden sollte. Das reduziert nicht nur den Anteil der dafür aufzuwendenden Unterrichtszeit, sondern hat darüber hinaus den Vorteil, dass sich jeder einzelne im jeweils eigenen Tempo und individueller Intensität damit beschäftigen kann.
    Damit das gelingt (nämlich die häusliche Beschäftigung) und die Vermittlung zugleich nachhaltig ist, muss These 2 unbedingt im Blick behalten werden.