Was ist eigentlich ein Taschenrechner? Ist der abgebildete „Addiator Duplex“ aus dem Jahr 1974 ein Taschenrechner?
Das Format stimmt in etwa und er hat sogar eine fortschrittliche Stiftbedienung. Aber wo ist das Display, und wo die Tasten?
Man kann wohl sagen: Ein Taschenrechner „braucht Strom“, ein Display und Tasten für die Eingabe. Er muss in die Tasche passen und man muss
damit rechnen können.
Wann der erste derartige Taschenrechner produziert wurde, ist schwer zu sagen – es hängt von der Größe der Tasche ab. Taschenrechner in der Größe einer (dicken) Tafel Schokolade mit einem Display in Größe eines Kaugummistreifens gibt es seit etwa 1970. Die Modelle der ersten Jahre konnten kaum mehr als die Grundrechenarten und waren dennoch so teuer, dass sie nur wenige Abnehmer fanden. Die Entwicklung (auch die preisliche) war allerdings rasant. Gut zehn Jahre später gehörte der Taschenrechner neben Zirkel und Geodreieck bereits zum normalen Handwerkszeug eines jeden Schülers.
Bis heute gibt es Taschenrechner, die hinsichtlich ihrer Fähigkeiten nicht über die der ersten Modelle hinaus kommen. Sie sind für den Einsatz in der Schule uninteressant und werden hier nicht behandelt. Gleiches gilt für Tischrechner und finanzmathematische Taschenrechner. Der in der Schule eingesetzte Taschenrechner ist ein WTR oder eine der darauf aufbauenden Weiterentwicklungen: Ein PTR, ein GTR oder ein CTR. Die Entwicklung dieser Typen habe ich hier knapp nachgezeichnet.