Entwicklung im 21. Jh.

2020

Casio räumt auf und verpasst zwei von nunmehr insgesamt drei GTR-Modellen ein Facelift – in der Modellbezeichnung wird das durch den Wechsel von II zu III angezeigt: fx-7400 G III und fx-9860 G III. Während das erstgenannte (Einstiegs-)Modell keine nennenswerten technischen Neuerungen zu bieten hat – die Kriterien „NRW 2014“ werden nach wie vor nicht erfüllt – wurde nun auch dem fx-9860 die Programmiersprache Python implementiert.

Ein interessantes Phänomen: Den Anfang hat Casio mit dem fx-CG50 gemacht, der als erster GTR überhaupt mit dem OS-Update auf Version 3.3 im Jahr 2019 einen Python-Interpreter spendiert bekam.
TI hat es zwar nicht rechtzeitig geschafft, zur Markteinführung des TI-nSpire CX II-T (2019) diesen ebenfalls mit einem Python-Interpreter auszustatten, hält es aber anscheinend für dringend erforderlich und kündigt seit dem 1. Quartal 2020 an, dies mit einem Betriebssystem-Update im Herbst 2020 zu tun. An anderer Stelle finden sich mehr Informationen zu Python mit dem GTR.

2019

Zu Jahrebeginn kündigt Texas Instruments auf seiner Website den Nachfolger des TI-nSpire CX an – er heißt TI-nSpire CX II-T und soll ab Juni erhältlich sein. Das Gerät hat nun statt der bisher schwarzen eine hellgraue Front und soll einiges an neuer Funktionalität bieten. Die wesentlichen Eckdaten der Hardware sind unverändert geblieben, wenn man von den Informationen auf der TI-Website ausgeht: Display und Speicherkapazität sind unverändert. Warum man es dann nicht bei einem OS-Update belässt, erfährt man aus den offiziellen Quellen nicht. Überlegungen dazu in meiner ausführlichen Besprechung des TI-nSpire CX II-T.

2017

Seit der Einführung des fx-CG20 vor sechs Jahren kam nichts Neues aus dem Hause Casio. Im März taucht nun mit dem Casio fx-CG50 ein neuer GTR im Casio-Angebot auf, der das bisherige Portfolio nach oben hin erweitert bzw. den fx-CG20 als bisheriges Top-Modell ablöst – in den aktuellen Casio-Prospekten taucht der fx-CG20 nicht mehr auf. Unverändert ist das mit 384 x 216 px aufgelöste Farbdisplay, die Stromversorgung durch 4x AAA Batterien, die Anordnung der Tasten (wenn auch mit geänderten Tastenformen) und das bisherige Bedienkonzept. Neu sind mächtigere Funktionen etwa im 3D-Bereich und erweiterte Möglichkeiten zum Einbindung von Foto-/Videodateien. Erste Angebote deuten an, dass der Casio fx-CG50 preislich die Spitze aller derzeit erhältlichen GTR ohne CAS einnimmt.

2015

Texas Instruments ergänzt die TI-84-Familie im Sommer um ein weiteres Modell, den TI-84 Plus CE-T. Er verfügt wie der TI-84 Plus C Silver Edition und der TI-nspire CX über ein hochauflösendes Farbdisplay (320 x 240 px) und einen integrierten Akku, ist optisch jedoch schlanker als die anderen TI-84-Modelle und anscheinend funktional etwas erweitert. Optisch ist der Neue auf jeden Fall ein Gewinn, denn die Designverwandtschaft zum mehr als 10 Jahre alten Urvater der Modellreihe ist trotz des identischen Tastaturlayouts komplett abgestreift. Damit hat TI mit dem TI-nspire CX, dem TI-84 Plus C Silver Edition und dem TI-84 Pluls CE-T nunmehr drei Modell im Programm, die sich hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit und ihres (hohen) Preises kaum unterscheiden.

Bei einigen (auch deutschen) Anbietern taucht außerdem der TI-82 Advanced im Angebot auf, der dem Anschein nach ausschließlich für den französischen Markt bestimmt zu sein scheint – die Tasten-Beschriftung ist französisch und das Modell findet sich nur auf den Herstellerseiten für Frankreich. Preislich und leistungsmäßig bewegt sich dieses Modell zwischen den beiden (nach wie vor von TI angebotenen) Dinosaurieren TI-82 STATS und TI-84 Plus.

2013

Nachdem alle Hersteller im Jahr 2011 ihre Modellpalette aktualisiert haben, passierte 2012 im GTR-Bereich kaum etwas (lediglich der TI-82 Stats bekam ein etwas flotteres Gehäuse spendiert). Im Frühjahr 2013 erweitert Texas Instruments dann sein GTR-Programm um ein zweites Modell mit Farbdisplay, den TI-84 Plus C Silver Edition. Im Hinblick auf Funktionalität und Bedienkonzept entspricht er weitgehend dem TI-84 Plus (Silver Edition), hat aber vom TI-nspire CX sowohl das Farbdisplay als auch den integrierten Akku übernommen. Preislich markiert das neue TI-Modell mit einem Preis deutlich über 100 Euro die Spitze im Angebot der GTR.
Überraschend taucht im Mai 2013 ein neuer GTR im Fachhandel auf: Sharp EL-9950 heißt der als Nachfolger des EL-9900G SII gedachte Neue, der von Sharp selbst jedoch erst im Herbst auf der hauseigenen Website vorgestellt wird. Optisch hat Sharp den EL-9950 an das Erscheinungsbild seiner aktuellen WTR angepasst, im Inneren hat sich hingegen so gut wie nichts getan - Technik und Bedienkonzept sind immer noch auf dem Stand der Jahrtausendwende.

2011

In diesem Jahr kommt es zur Renaissance der Farbdisplays - allerdings auf bisher bei Taschenrechnern nicht gekanntem Niveau. TI erweitert die bisherigen nspire-Modelle um den TI-nspire CX, der mit einem Farbdisplay und einem integrierten Akku (statt der bisher bei GTR üblichen 4x AAA Batterien) ausgestattet ist. Auch Casio kehrt zur Farbe zurück und erweitert seine GTR-Palette nach oben um den Casio fx-CG 20, der sich zwar äußerlich vom fx-9860G II deutlich unterscheidet, aber hinsichtlich Funktionalität und Bedienkonzept mit diesem weitgehend übereinstimmt.
Weit weniger revolutionär sind die Neuerungen beim Sharp EL-9900G SII, dessen stochastische Funktionen gegenüber dem Vorgänger erweitert wurden, und beim HP-39g II, der gegenüber dem Vorgänger mit einem deutlich höher auflösenden Display (allerdings monochrom) ausgestattet ist und ebenfalls mit einer „natürlichen Darstellung“ punkten kann.

2010

Casio bringt die im letzten Jahr begonnene Überarbeitung seiner GTR-Palette zu Ende und löst den inzwischen 10 Jahre alten und mangels Funktionalität ohnehin kaum brauchbaren Einsteiger-GTR fx-7400G Plus durch den Casio fx-7400G II ab. Das Modell wurde hinsichtlich des Funktionsumfangs erheblich erweitert, das sehr niedrig aufgelöst Display des Vorgängers durch ein besseres ersetzt. Damit ist der zum Preis von rund 45 Euro erhältliche fx-7400G II der preiswerteste GTR auf dem Markt, dabei aber dennoch durchaus brauchbar. Verzichten muss man allerdings auf eine "natürliche Darstellung", die Casio im GTR-Bereich nur dem fx-9860G II spendiert hat, obwohl sie sogar im WTR fx-82ES implementiert ist, den man für weniger als 15 Euro bekommt.
Texas Instruments hat dem TI-nspire eine berührungsempfindliche Cursortaste verpasst und nennt das neue Modell TI-nspire TouchPad. Die Idee, einen Pfeil auf dem Display durch Fingerbewegung auf dem TouchPad zu bewegen, ist zweifellos gut, allerdings funktioniert das in der Praxis nicht zuverlässig und treffsicher genug, um Freude beim Anwender auszulösen.

2009

Casio hat seine gesamte GTR-Palette überarbeitet und führt den Casio fx-9750G II und den Casio fx-9860G II neu ein, letzteren wie den Vorgänger auch zusätzlich als SD-Variante mit Kartenslot. Zusammen mit dem fast 10 Jahre alten Einsteiger-GTR fx-7400G Plus hat Casio damit aktuell drei CAS-freie GTR im Programm.

2008

In diesem Jahr tut sich wenig bei den GTR. Lediglich Casio liefert mit dem Casio fx-9750GA Plus ein neues Modell, das wohl mit dem Ziel eingeführt wurde, den fx-9750G und den cfx-9850GC Plus zu ersetzen. Mit dem letztgenannten Modell verschwindet zugleich auch der letzte GTR mit Farbdisplay vom Markt.

2007

Der Casio fx-9860G wird ergänzt durch den Casio fx-9860G Slimline, den einzigen GTR im Querformat mit Klappdisplay. Offenbar wird diese Variante aber nicht gut angenommen, denn sie verschwindet schon nach kurzer Zeit wieder aus dem Angebot. Letzteres gilt übrigens auch für den Casio FX 1.0 Plus und den Sharp EL-9650, die beide ohne Nachfolger in diesem Jahr von der Bildfläche verschwinden. Damit hat Sharp mit dem EL-9900, der inzwischen minimal geändert wurde und als EL-9900G weiterlebt, nur noch einen GTR im Programm.
Dafür betritt ein Erfolgsmodell die Bühne, mit dem Texas Instruments die GTR-Landschaft umkrempeln will: Als CAS-freie Variante des im Jahr zuvor erschienenen TI-nspire CAS wird der TI-nspire als neuestes Produkt der TI-nspire-Familie eingeführt.

2006

Texas Instruments möbelt den noch aus dem letzten Jahrtausend stammenden TI-82 durch Ergänzung statistischer Funktionen zum TI-82 Stats auf und wertet dadurch seinen Einsteiger-GTR erheblich auf. Er unterscheidet sich in seiner für die Schule relevanten Funktionalität praktisch nicht vom deutlich teureren TI-83 Plus. Auch HP gönnt dem HP-39g+ ein Überarbeitung und bringt den HP-39gs auf den Markt.

2005

Mit dem Casio fx-9860G bringt auch Casio das erste GTR-Modell mit "natürlicher Darstellung" auf den Markt, nachdem dies im Jahr zuvor erstmal im WTR-Modell fx-82 ES zu sehen war. Außerdem gibt es das neue Modell noch als Casio fx-9860G SD mit integriertem SD-Kartenslot, so dass ein Datenaustausch mit dem PC nicht nur über Kabel, sondern auch via SD-Karte erfolgen kann.

2004

Als Ersatz für den cfx-9850GB Plus ist der neue Casio cfx-9850GC Plus gedacht. Auch TI legt nach und bringt mit dem TI-84 Plus ein Modell oberhalb des TI-83 Plus. Noch leistungsfähiger (und teurer) ist der TI-84 Plus Silver Edition, das neue Flaggschiff der CAS-freien GTR aus dem Hause Texas Instruments. Hewlett-Packards einziger CAS-freier GTR wird etwas geliftet und heißt jetzt HP-39g+.

2003

Casio unternimmt mit dem Casio FX 1.0 Plus einen interessanten und sinnvollen Vorstoß: Das Modell ist äußerlich und hinsichtlich der Bedienung identisch mit dem CAS-GTR Algebra FX 2.0 Plus aus dem Vorjahr, allerdings ohne das implementierte CAS. Das eröffnet im schulischen Bereich neue Möglichkeiten: Im Grundkurs könnte der FX 1.0 Plus zum Einsatz kommen, im Leistungskurs der FX 2.0 Plus. Der Lehrer benötigt nur das leistungsstärkere Modell und hat damit beides abgedeckt. Das gleiche Konzept realisiert TI einige Jahre später mit dem TI-nspire.

2002

Sharp erweitert seine Angebot und hat mit dem Sharp EL-9900 nun sein zweites Modell auf dem Markt, beide mit einer gegenüber den Mitbewerbern konkurrenzlosen „natürlichen Darstellung“ mathematischer Ausdrücke. Casio füllt die Lücke zwischen dem cfx-9850 GB Plus und dem fx-7400G Plus mit dem Casio fx-9750G Plus.

2001

Der TI-83 Plus wird ergänzt um den leistungsstärkeren und entsprechend höherpreisigen TI-83 Plus Silver Edition.

2000

In den Markt der GTR kommt Bewegung: Alle vier Hersteller kommen mit neuen Modellen: Der TI-83 Plus, der Casio fx-7400G Plus und der farbige Casio cfx-9850GB Plus erscheinen. Mit dem Sharp EL-9650 gibt es den ersten GTR mit Stiftbedienung und „natürlicher Darstellung“: Erstmals sehen Brüche auf dem Display so aus wie auf dem Papier! Hewlett-Packard bringt mit dem HP-39g einen CAS-freien GTR mit Infrarotschnittstelle.