Nach Aussage des Schulministeriums handelt es sich bei Grafikrechnern um „Gegenstände der persönlichen Ausstattung“. Das bedeutet: Die Eltern sind verpflichtet, einen GTR für Schüler in der Sek. II anzuschaffen, genauso wie einen Zirkel oder ein Geodreieck. Allerdings: Die Schulen sollen überlegen, wie sie die Eltern bei der Finanzierung unterstützen können.
Das Schulministerium stellt verschiedene Anschaffungsmodelle vor, bei denen z.B. Geräte von der Schule oder dem Förderverein angeschafft und von den Schülern ausgeliehen werden. Abgesehen davon, dass auch dieses Geld zunächst einmal irgendwo herkommen muss, ist diesen Modellen eines gemeinsam: Der Aufwand für die Schulen, und zwar nicht nur der finanzielle, ist nicht unerheblich. Und: Probleme und Ärger sind vorprogrammiert. Beschädigte oder abgenutzte Geräte, abhanden gekommene oder nicht zurück gegebene Geräte, Ausstände bei den zu zahlenden Leihgebühren, um nur einiges zu nennen. Wenn es also irgendwie vermeidbar ist, sollte man um diese Modelle einen Bogen machen.
Beworben werden von einigen Anbietern auch Finanzierungsprogramme der Hersteller, die von Freigeräten bei einer bestimmten Abnahmemenge (was nicht neu ist) bis hin zur kompletten Kostenübernahme bei sozialen Härtefällen reicht, die nach Aussage der Hersteller unkompliziert und zeitnah erfolgt. Gerade das letztgenannte Angebot ist natürlich verlockend und könnte dazu führen, dass die Modellempfehlung der Fachkonferenz sich nicht an fachdidaktischen Kriterien oder der technischen Eignung eines Modells orientiert, sondern am großzügigsten Finanzierungsprogramm. Das halte ich für bedenklich.
Unabhängig von Hersteller und Gerät hat sich an meiner Schule das Modell der Schulsammelbestellung
über einen Fachversender bewährt. Durch Umlage von Freiexemplaren, kostenfreien Versand u.ä. liegt der von den Schülern zu zahlende
Preis unter dem der Einzelanschaffung. Außerdem lässt sich dadurch sicherstellen, dass alle teilnehmenden Schüler
zum gewünschten Zeitpunkt das richtige Modell verfügbar haben.
Durch komfortable Bezahlmöglichkeiten der Fachversender kann die finanzielle Abwicklung trotz Sammelbestellung direkt zwischen
Schüler und Anbieter stattfinden – das Einsammeln des Geldes durch den Lehrer ist nicht nötig.